Blase - pang guang
Die Philosophie der östlichen
Medizin sieht den Menschen und das kosmische Geschehen als harmonische Einheit.
Krankheiten sind Störungen dieser Harmonie, sie betreffen den ganzen Organismus
und das geistig- seelische Leben.
Dickdarm - da chang
Die Gesunderhaltung, das Entstehen und Heilen von Krankheiten und das Stabilisieren des Heilerfolges sind komplexe Prozesse. Um die Heilung anzuregen und die Gesundheit zu erhalten, müssen positive Bedingungen geschaffen und genutzt werden. Hier spielen Nahrung und Ernährungsgewohnheiten, alltägliche Lebensführung, Wohnverhältnisse, Arbeitswelt und das Beziehungsgeflecht, in dem wir leben, eine wichtige Rolle.
3facher Erwärmer - san jiaoÖstliche
Medizin sucht nicht nach einer bestimmten, genau umrissenen Krankheit, sondern
ist bemüht, das ungesunde Geschehen, welches sich in einem Individuum abspielt,
nach dem östlichen Menschenbild zu diagnostizieren und wenn nötig zu
behandeln. Konstitutionelle Voraussetzungen und die psychologische und physiologische
Einzigartigkeit der Behandelten werden in die Betrachtungen mit einbezogen. Es
geht um die Frage, warum dieser Mensch diese Krankheit, bzw. dieses "Muster
der Disharmonie" herausbilden konnte. Der darauf aufbauende therapeutische
Ansatz ist systemisch, d.h. immer darum bemüht, bestehende Ungleichgewichte
auszugleichen, verschiedene Wirkungsfaktoren zu harmonisieren.
Dementsprechend wurden Ärzte im alten China dafür bezahlt, dass ihre PatientInnen gesund blieben, und nicht dafür, dass sie diese von ihren Krankheiten heilten.
Dünndarm - xiao changIm Unterschied dazu, bewegt sich das westliche Medizinverständnis in analytisch-linearen Denkstrukturen. Isolierbare Krankheitsursachen werden herausgegriffen um diese zu kontrollieren oder auszuschalten. Die Diagnostik sucht Fehlfunktionen und Erreger, eine präzise Ursache für eine spezielle Krankheit. Die Therapie erfolgt rein Organ- bzw. Symptombezogen. Der Mensch wird behandelt wie eine Krankheit.
Gallenblase - dan
Während das westliche Denken oft auf
der Herausarbeitung von unvereinbaren Gegensätzen beruht, welche die Dinge
voneinander isoliert und abgrenzbare Bereiche schafft, die es zu kontrollieren
gilt, gibt es im chinesischen Denken nichts Abgetrenntes. Kein Ding kann für
sich selbst existieren. Die östliche Diagnostik versucht, einzelne Geschehnisse
im Körper in Beziehung zueinander zu setzen. Wissen bedeutet hier, die exakte
Wahrnehmung der inneren Bewegung der vorliegenden Phänomene. Die Behandlung,
beispielsweise durch Akupunktur oder mit Pflanzen, Tierknochen und Mineralien
zielt nicht auf die Beseitigung eines Krankheitsherdes, sondern auf Überwindung
der Krankheit selbst. Ein Symptom wird nicht auf seine Ursache zurückverfolgt,
sondern als Teil einer Gesamtheit betrachtet.
Lunge - fei
Östliche Medizin integriert und stärkt, während
westliche Medizin isoliert und bekämpft.
Leber - gan
Die wissenschaftliche Objektivität des Westens verführt zur Unempfänglichkeit für den subjektiven Teil, den kranken Menschen. Wird der Materialismus betont, verliert sich der Kontakt zum "Geist des Lebens", zur ursprünglichen Sensibilität des Menschen sich in seiner natürlichen Umgebung zu verorten. Das Leben, definiert über anatomische und biochemische Darstellungen, geht so am Wesen dieses Geistes vorbei, da er zum größten Teil jenseits des wissenschaftlichen Zugriffs liegt. In letzter Konsequenz empfindet sich der materialistische Mensch selbst als Maschine.
Magen - wei
Milz - pi
Die Traditionelle Chinesische Medizin bezeichnet Krankheiten
als Kampf zwischen dem "wahren Qi" und dem "schädlichen
Qi". Wenn das "richtige oder wahre Qi" in diesem Kampf die Oberhand
gewinnt, dann nimmt die Erkrankung einen guten Verlauf. Gewinnt das "schädliche
Qi" die Oberhand, so verschlechtert sich die Krankheit. Aus diesen Gründen
wird bei der Therapie sehr darauf geachtet, die äußeren Krankheitsfaktoren
auszuschalten und das "richtige Qi" als inneren Faktor zu unterstützen,
um so die Abwehrkräfte des menschlichen Organismus zu stärken. Dieses
Therapieprinzip nennt man "Vertreiben des Schädlichen und Fördern
des Richtigen".
Nieren - shen
Krankheitsfaktoren können erst in einem geschwächten
Körper wirken. Es gibt unterschiedlichste Krankheitsursachen und Faktoren. Äußere
Krankheitsfaktoren umfassen die klimatischen Einflüsse Wind, Kälte,
Hitze, Feuchtigkeit und Trockenheit. Bei inneren Krankheitsfaktoren handelt
es sich um Veränderungen im psychisch-emotionalen Bereich: Freude, Zorn,
Wut, Besorgnis, Nachdenken und Grübeln,
Trauer und Angst.
Ein gesunder Mensch weist nach östlichem Verständnis keine Symptome von Unwohlsein auf und zeichnet sich durch geistiges, physisches und spirituelles Wohlbefinden aus. Krankheitszeichen offenbaren ein durch den Körper ausgedrücktes Ungleichgewicht, das auch in anderen Aspekten des Lebens und Verhaltens zum Ausdruck kommt. Diese übergreifenden Muster herauszuarbeiten, zu verstehen und zu behandeln ist das Wesen östlicher Medizin.
Shiatsu | Meridiane | Behandlung | Portrait | Östliche Medizin | Iokai | Kompetenz | Shen | Qi | Yin und Yang | Impressum